Fallbeschreibung
In einem Labor für Tätigkeiten mit I-125 besteht das Erfordernis der regelmäßigen Inkorporationsüberwachung. Diese wird als Schilddrüsenmessung mit der Messhäufigkeit gemäß Richtlinie für die physikalische Strahlenschutzkontrolle zur Ermittlung der Körperdosis, Teil 2 (RiPhyKo 2) [1] durchgeführt.Bei der letzten Messung wurde eine I-125 Aktivität in der Schilddrüse in Höhe von 3840 Bq bestimmt. Es ist davon auszugehen, dass sie auf eine einmalige Inhalation von I-125-Dampf der Lungenabsorptionsklasse F im zurückliegenden Überwachungsintervall zurückzuführen ist.
Aufgabenstellung
Lösung mit IDEA
Nach Aufruf des ersten Fallbeispiels erhalten Sie die Personendaten und die Messdaten (zur Darstellung der verschiedenen Fenster benutzen Sie bitte die "Thumbnails" oder die Navigationspfeile in der Grafik links). Der Beginn der Überwachung wurde hypothetisch auf den 01.01.2017 gelegt. Bei I-125 beträgt das Überwachungsintervall 120 d. Folglich sollte die erste Routinemessung nach vier Monaten erfolgen. Im vorliegenden Fall wird folglich als Messdatum der 02.05.2017 gewählt. Es handelt sich um eine einzelne Messung der Schilddrüsenaktivität im Rahmen der regelmäßigen Überwachung, bei der eine I-125 Aktivität in Höhe von 3840 Bq festgestellt wurde
Zur Auswertung dieser Messung wechseln Sie in das Fenster „Auswertung“ und wählen dort das Nuklid I-125 als Einzelnuklid aus. Danach markieren Sie den Messwert (entweder durch Anklicken der Messwertzeile oder über „Alle markieren“) und wählen den markierten Messwert durch anklicken der entsprechenden Schaltfläche aus. Es öffnet sich ein Fenster mit dem frühestmöglichen Zufuhrzeitpunkt. Im vorliegenden Fall wird hierfür der Beginn der Überwachung vorgeschlagen, was Sie mit „OK“ bestätigen können. Danach öffnet sich ein weiteres Fenster mit der Information, dass von dem Nuklid I-125 keine früheren Messungen registriert sind. Auch diese Information können Sie mit „OK“ quittieren.
Im nächsten Schritt legen Sie über das Pulldown-Menue das Auswerteverfahren fest. Im vorliegenden Fall kommt nach RiPhyKo nur das Referenzverfahren in Betracht. Nach Anwahl des Referenzverfahrens starten Sie die Auswertung über die entsprechende Schaltfläche. Die Software prüft daraufhin routinemäßig die Signifikanz des Messwerts und stellt fest, dass eine neue Zufuhr vorliegt. Nach Bestätigung dieser Mitteilung öffnet sich ein Fenster mit den Zwischenergebnissen der Auswertung sowie ein weiteres Fenster mit einem Plot des Messwertes und der angepassten Retentionsfunktion.
Nach dem Referenzverfahren ergibt sich also eine einmalige Zufuhr von etwa 83 kBq I-125 durch Inhaltation von Aerosolen der Korngöße 5 µm AMAD bzw. des Absorptionstyps F am 02.03.2017 (entsprechend der Mitte des Überwachungsintervalls). Diese Zufuhr führt zu einer effektiven Folgedosis von 0,6 mSv bzw. einer Schilddrüsenfolgedosis von 12 mSv. Das Fehlerpotenzial liegt in diesem Fall bei einem Faktor 1,1 entsprechend dem zugrundegelegten Kalibrierfehler von 10 %.
Die Dosis ist somit kleiner als 1 mSv bzw. kleiner als 5 % der Dosisgrenzwerte (siehe Information oben links). Folglich sind nach der RiPhyKo keine weiteren Maßnahmen mehr erforderlich und die Auswertung kann an dieser Stelle abgeschlossen werden. Damit ist der erste Teil der Aufgabenämlich die Berechnung der effektiven Dosis und der Äquivalentdosis für die Schilddrüse gemäß RiPhyKo erledigt.
An das Strahlenschutzregister sollte die auf die erste Nachkommastelle gerundete Effektivdosis - d.h. 0,6 mSv - sowie die auf volle mSv gerundete Schilddrüsendosis – d.h. 12 mSv - übermittelt werden. Außerdem müssen natürlich nach INKFORM noch zahlreiche weiteren Informationen übermittelt werden. Diese Informationen sind der Fallbeschreibung nicht zu entnehmen und daher in der Datenbank auch nicht hinterlegt. Aus diesem Grund funktioniert die in der Software im Bereich „Mitteilungen“ angelegte Berichtsfunktion „Messstelle an Strahlenschutzregister“ natürlich nicht.
Wenn Sie die Ergebnisse als Hardcopy ablegen möchten, können Sie über die entsprechende Schaltfläche einen Bericht erstellen. Sie erhalten daraufhin ein Word-Dokument (den Briefkopf können Sie vorher durch Bearbeitung der entsprechenden Vorlage selbst gestalten).
Danach können Sie das Ergebnis über die entsprechende Schaltfläche speichern.
Mit dem Speichern werden sämtliche Informationen in das Fenster „Ergebnisse“ übernommen (dieses Fenster befindet sich bei kleineren Bildschirmen manchmal im Hintergrund und kann in diesen Fällen durch Verschieben der Fenster im Vordergrund sichtbar gemacht werden).
Damit ist die Bearbeitung von Fallbeispiel 1 abgeschlossen.